
Olympiafieber in Limburg – DOSB-Präsident Weikert begeistert beim 11. Cahensly-Abend
- Posted by PPC-Limburg
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- Date 7. November 2025
Olympiafieber in Limburg – DOSB-Präsident Weikert begeistert beim 11. Cahensly-Abend
Ein Hauch von Olympia wehte durch die Aula der Peter-Paul-Cahensly-Schule, als kein Geringerer als Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), zu Gast war. Unter dem Motto „Der Traum von Olympia in Deutschland“ sprach der 63-Jährige über Visionen, Chancen und die Verantwortung, die mit einer möglichen deutschen Olympiabewerbung einhergehen.
Der Limburger Kaufmann und Sozialreformer Peter-Paul Cahensly ist der Namensgeber der in Limburg ansässigen weiterführenden Schule. Zum Gedenken an sein soziales und wirtschaftliches Wirken für die Stadt Limburg und die Region fand in diesem Jahr der 11. Cahensly-Tag statt.
Schon zu Beginn des Abends wurde klar: Hier ging es nicht nur um Sport – es ging um Begeisterung, Gemeinschaft und die Frage, wie ein Land gemeinsam Großes bewegen kann. Schüler, Lehrkräfte, Ehemalige und Gäste aus Politik und Gesellschaft verfolgten gespannt den Vortrag des erfahrenen Funktionärs, der seit Dezember 2021 an der Spitze des deutschen Sports steht.
Weikert berichtete von einem spürbaren Stimmungsumschwung in der Bevölkerung: „Seit den Spielen in Paris 2024 ist die Zustimmung zu einer Olympia-Bewerbung so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr – über 70 Prozent der Deutschen wünschen sich Spiele im eigenen Land“, erklärte er unter Applaus. Besonders erfreut zeigte er sich über das Bürgervotum in München, bei dem sich 66,4 Prozent der Bürgerinnen und Bürger für eine Olympia-Bewerbung ausgesprochen haben. Damit stehe die bayerische Landeshauptstadt im internen Wettbewerb hervorragend da.
Neben München buhlen auch Berlin, Hamburg und die Rhein-Ruhr-Region um die Gunst des DOSB, der im Herbst 2026 entscheiden will, mit welcher Stadt Deutschland ins internationale Rennen geht. Aktuell prüft der DOSB, mit welcher Stadt oder Region sich Deutschland um die Austragung der Spiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben soll.
Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung als Grundpfeiler
Dabei werden mehrere Auswahlkriterien eine zentrale Rolle spielen: die Größe und Lage des Olympischen Dorfes, der Zustand der bestehenden und geplanten Wettkampfstätten, das Fan-Erlebnis sowie die Entfernungen zwischen den einzelnen Austragungsorten. „Das zeigt, welche Strahlkraft Olympische und Paralympische Spiele noch immer haben“, so Weikert. „Wir wollen nicht nur das beste Konzept für Deutschland finden, sondern eines, mit dem wir auch international gewinnen können.“
Zugleich mahnte der DOSB-Präsident zu einem behutsamen Vorgehen: „Wir wollen die Menschen mitnehmen. Olympia darf kein Projekt von oben sein – es muss aus der Mitte der Gesellschaft kommen.“ Deshalb habe man sich bewusst entschieden, zunächst keinen festen Kandidaten zu bestimmen. „Das wäre undemokratisch. Wir wollen, dass sich die Menschen vor Ort engagieren und ein positives Signal senden. Nur so kann eine Bewerbung glaubwürdig und nachhaltig sein.“ Weikert betonte, dass die Kosten der Spiele überwiegend durch Sponsoren, Zuschüsse des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Ticketverkäufe und Merchandising gedeckt werden sollen. Öffentliche Mittel sollen laut DOSB lediglich für die Paralympischen Spiele eingesetzt werden – insbesondere, um Barrierefreiheit und Inklusion zu fördern.
Bis Dezember sollen die Konzepte gemeinsam mit den Regionen weiterentwickelt und auf der DOSB-Mitgliederversammlung in Frankfurt vorgestellt werden. Anschließend könnten Referenden folgen – die Bevölkerung soll das letzte Wort haben, bevor der DOSB im Herbst 2026 seinen endgültigen Bewerber benennt.
Ein Limburger mit Herz für den Sport
„Wir wollen die Spiele wieder nach Deutschland holen“, machte Weikert deutlich. „Olympia begeistert und vereint die Menschen auf der ganzen Welt.“ Eine erfolgreiche Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele könne ein Katalysator für einen gesellschaftlichen Wandel sein – „zu mehr Bewegung, mehr Zusammenhalt, mehr Zuversicht“. Weikert forderte in diesem Zusammenhang auch Rückendeckung durch die Bundespolitik und betonte die Bedeutung der so genannten Bundesmilliarde, die der Sport jährlich brauche. Viele Sportstätten seien marode, veraltet und nicht barrierefrei. „Mit der Bundesmilliarde und dem geplanten Sondervermögen haben Sie die einmalige Chance, eine echte Modernisierungsinitiative zu starten“, sagte der DOSB-Präsident.
Weikert setzt sich für den deutschen Sport ehrenamtlich ein – sein Engagement als DOSB-Präsident erfolgt ohne Bezahlung. Im Hauptberuf ist Weikert als Rechtsanwalt in Limburg tätig, wo er seit vielen Jahren lebt und arbeitet. Seine lokale Verbundenheit und seine sportpolitische Erfahrung machten den Abend für viele Gäste zu einem besonderen Ereignis.

Sebastian Weimer (Pädagogischer Leiter der PPC), Thomas Weikert (DOSB-Präsident), Detlef Winkler (Schulleiter der PPC)
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit Schülerinnen und Schülern, die Fragen zu Nachhaltigkeit, Kosten und Chancen für den Breitensport stellten. Weikert nahm sich Zeit für ausführliche Antworten und warb für eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema Olympia: „Olympia ist mehr als ein Sportfest. Es ist ein Symbol für Frieden, Vielfalt und die Kraft des Miteinanders. Und genau das brauchen wir – gerade jetzt.“
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