20 Jahre Deutsch-Polnische Schulpartnerschaft

Seit zwei Jahrzehnten bestehen enge Verbindungen zwischen der Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg und der I Zespoł Szkół imienia Stanisława Staszica Wschowa (Erster Schulkomplex Wschowa). Schon die beiden Namensgeber der beruflichen Schulen zeichnen sich durch eine Gemeinsamkeit aus: Sowohl Peter-Paul Cahensly als auch Stanisława Staszica waren beide Sozialreformer und setzten sich für die politischen und wirtschaftlichen Belange ihrer Heimatregion ein. Im Rahmen einer Feierlichkeit waren die Schulleitungen aus Limburg und Wschowa, zahlreiche Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler der diesjährigen Bildungskooperation anwesend, um das Austauschprogramm zu würdigen.

Detlef Winkler, Schulleiter der Peter-Paul-Cahensly-Schule, würdigte im Rahmen einer Feierlichkeit in der Limburger Schule die langjährige Zusammenarbeit als unverzichtbaren Beitrag zur Verständigung beider Länder. „Die Schulpartnerschaft fördert nicht nur den Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften beider Schulen“, erklärt Winkler. Bei diesem Programm stünden insbesondere zweiwöchige Betriebspraktika im Mittelpunkt. Hier könnten die Schülerinnen und Schüler bei Firmen aus der jeweiligen Region erste berufliche Erfahrungen sammeln. Die Peter-Paul-Cahensly-Schule werde dabei von den heimischen Unternehmen Eisen-Fischer GmbH & Co. KG, Blechwarenfabrik Limburg GmbH, SB-Zentralmarkt Limburg, MNT Limburg und Restaurant 360 Grad unterstützt. Organisatorisch und finanziell gefördert werde die Partnerschaft vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk in Potsdam, dem Erasmus+ Programm der Europäischen Union und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Schulleiter Winkler dankte neben den Institutionen und Unternehmen den Lehrkräften Beata Wsyliszyn, nunmehr stellvertretende Schulleiterin, und Marek Jarosz aus Polen sowie Sebastian Wendt von der Peter-Paul-Cahensly-Schule, die als treibende Kräfte hinter dem Erfolg der Partnerschaft stünden. Winkler bezeichnete die drei Pädagogen als „Herz, Seele und Motor“ der Zusammenarbeit zwischen den beiden beruflichen Schulen. Wie sehr persönlich und hoch motiviert diese arbeiten, deute die Aussage von Beata Wsyliszyn: „Freundschaft ist, wenn alle Freunde etwas zusammen schaffen!“

Interkulturelles Lernen

Piotr Wieland, Schulleiter vom Ersten Schulkomplex Wschowa, hob die Bedeutung des internationalen Austauschs hervor. „Die Zusammenarbeit mit der Peter-Paul-Cahensly-Schule trägt entscheidend dazu bei, dass unsere Schülerinnen und Schüler die Geschichte, Kultur und die Menschen des jeweiligen anderen Landes besser kennenlernen“, erklärte Wieland in seiner Ansprache. Die Schulpartnerschaft zwischen Limburg und Wschowa sei ein lebendiges Beispiel dafür, wie durch Bildung Brücken zwischen verschiedenen Kulturen gebaut werden könnten. Besonders betonte Wieland den Wert der erworbenen Sprachkenntnisse und der Berufspraktika, die während der Austauschprogramme durchgeführt werden. „Mit den neu gewonnenen Kompetenzen sind die jungen Menschen besser in der Lage, sich an die sich ständig verändernden Anforderungen der modernen Berufswelt anzupassen“, so Wieland weiter.

Von Beginn der Schulpartnerschaft an, sei die Nachfrage nach diesem Programm seitens der Schülerinnen und Schüler sehr hoch gewesen. So hätten in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 180 Jugendliche am Austausch teilgenommen. Neben der Vermittlung von Berufskompetenz hätten die Schülerinnen und Schüler aus Polen und Deutschland an kulturellen und sportlichen Aktivitäten, Betriebsbesichtigungen und Ausflügen in der Region der jeweiligen Schule teilgenommen.

Für das Engagement wurden die beiden Schulen vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk im Januar 2016 für ein selbst entwickeltes Spiel zur Berufsorientierung ausgezeichnet und im Juni 2024 mit einer Jubiläumsauszeichnung belohnt.