Polnische Praktikanten lernen Limburger Unternehmen kennen
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- Date 4. Oktober 2023
Polnische Praktikanten lernen Limburger Unternehmen kennen
Schülerinnen und Schüler aus dem polnischen Wschowa absolvierten in Zusammenarbeit mit der Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg ein Praktikum bei Limburger Unternehmen.
Das Praktikum von zehn Schülerinnen und zwei Schülern einer beruflichen Schule aus der polnischen Stadt Wschowa war nicht nur für die Jugendlichen ein besonderes Ereignis. Auch konnten sieben Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Technik mit dem Schwerpunkt Maschinenbau der Peter-Paul-Cahensly-Schule umgekehrt ein Praktikum in Polen absolvieren.
Seit 2004 besteht zwischen der Peter-Paul-Cahensly-Schule der beruflichen Schule Wschowa eine vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Stärkung des europäischen Gedankens und der beruflichen Förderung von Jugendlichen.
Die polnischen Jugendlichen waren zwei Wochen lang bei den Limburger Unternehmen Pauly Büromaschinen GmbH, Eisen-Fischer GmbH & Co. KG, SB Zentralmarkt, Blechwarenfabrik Limburg GmbH und dem Restaurant 360 Grad aktiv. Hier lernten die Praktikantinnen und Praktikanten verschiedene Abteilungen kennen und konnten dabei erste kaufmännische Praxis bei beispielsweise der Bearbeitung von Kundenaufträgen oder dem Warenversand sammeln.
Während die polnischen Jugendlichen zu Gast in Limburg waren, weilten sechs Schüler und eine Schülerin des Beruflichen Gymnasiums für Technik mit dem Schwerpunkt Maschinenbau der Peter-Paul-Cahensly-Schule in Wschowa, knapp 300 Kilometer östlich von Berlin gelegen. Denn die Limburger Jugendlichen hatten das Angebot der weiterführenden Schule angenommen, zwei Wochen lang erste praktische Erfahrungen bei einem Metallbauunternehmen in Polen zu sammeln und gleichzeitig „Land und Leute“ kennenzulernen.
Das Praktikum absolvierten die Limburger Schüler bei der Firma PRO-TECH, Dobrowolski und einer Firma für Brückenteile in Wschowa. PRO-TECH produziert mit rund 50 Mitarbeitern Fräs- und Drehteile für Kunden aus ganz Europa. Darunter namhafte Firmen wie Bosch und Electrolux. „Wir waren total überrascht, dass wir vom ersten Tag an in den Produktionsprozess voll eingespannt wurden und nach Anweisung die teuren CNC-Fräsmaschinen bedienen durften“, berichtet Schüler Clemens Jilke begeistert. Und sein Mitschüler Emre Sadic weiter: „Das Messen und Einspannen von Werkstücken kannten wir schon aus dem Maschinenbauunterricht der Schule.“
Erste berufliche Praxis erfahren
„Einen ganzen Arbeitstag lang stehen war für uns Schüler in den ersten Tagen eine Herausforderung. Aber wir hatten uns schnell daran gewöhnt“, so die Schüler der Peter-Paul-Cahensly-Schule einhellig. Anders als in Deutschland üblich, wo Pausenzeiten klar vom Gesetzgeber her geregelt sind, konnten die Arbeitnehmer bei PRO-TECH ihre Pausen individuell einteilen. Insgesamt fiel den Jugendlichen auf, dass die Menschen dort mit der Arbeit leben und nicht für die Arbeit. Zudem waren die Schüler davon angetan, dass sie direkt als Kollegen angesehen wurden: „Alle Mitarbeiter waren super freundlich und hilfsbereit.“ Auch die Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter des Unternehmens war toleranter, als sie dachten. „Die beiden Wochen im Betrieb waren eine wertvolle Erfahrung“, berichtet Sabrina Gieron. „Sprachprobleme gab es nicht, wir konnten uns auf Englisch verständigen. Und zur Not galt das Prinzip Hände-mit-Füßen-Reden.“
Stärkung Europas im Mittelpunkt
„Gefördert und finanziert werden diese Auslandsaufenthalte durch das deutsch-polnische Jugendwerk, mit dem die Peter-Paul-Cahensly-Schule schon seit 19 Jahren zusammenarbeitet“, erläutert Wirtschaftslehrer Sebastian Wendt, der zugleich den deutsch-polnischen Jugendaustausch an der Peter-Paul-Cahensly-Schule organisiert. Weiterhin gibt es finanzielle Mittel vom Programm Erasmus+ der Europäischen Union zur Förderung allgemeiner und beruflicher Bildung in Europa. Für Lehrer Sebastian Wendt stehen zwei Kernaspekte der Schüleraustausche im Mittelpunkt: „Die Auslandspraktika der polnischen und deutschen Schülerinnen und Schüler stärken zum einen das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, wenn sie sich in einem fremden Land in Unternehmen einbringen müssen, zum anderen sollen dadurch berufliche und interkulturelle Kompetenzen gefördert werden.“ Auf der polnischen Gegenseite wird der Limburger Lehrer von der Wirtschaftslehrerin Magdalena Oliwa und dem Deutschlehrer Marek Jarosz äußerst kollegial und ergebnisorientiert unterstützt.
Dank an Limburger Unternehmen
Da die Praktikumszeiten in Deutschland und Polen sich überschnitten, konnten sich Praktikanten beider beruflicher Schulen zum ersten Mal seit Beginn der Kooperation zu einem gemeinsamen Austausch treffen. Dabei erläuterten sie ihre Aufgaben in den Unternehmen und sowie ihre Eindrücke über das Arbeitsleben in einem anderen Land. Neben dem Praktikum kam bei einem Tagesausflug nach Frankfurt auch das Vergnügen nicht zur kurz.
Für den Schulleiter der Peter-Paul-Cahensly-Schule, Detlef Winkler, ist es wichtig, dass gerade in politischen und wirtschaftlichen schwierigen Zeiten in Europa Jugendliche ihre Sichtweise auf gegenseitige Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Menschen öffnen. „Zu den beruflichen Erfahrungen wäre es schön, wenn Freundschaften zwischen den Schülerinnen und Schülern entstehen, die über die Praktikumszeit hinausreichen“, so der Limburger Schulleiter. Gleichzeitig betont Winkler nicht nur das außergewöhnlich hohe Engagement der polnischen und deutschen Lehrkräfte: „Mein Dank gilt insbesondere den vier Unternehmen aus Limburg, die mit ihrem Angebot an Praktikumsplätzen für die polnischen Schülerinnen und Schüler unsere pädagogische Arbeit unterstützen.“
Kontaktdaten:
Peter-Paul-Cahensly-Schule
Zeppelinstr. 39
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