Abendschüler erhalten Abitur!
- Posted by PPC-Limburg
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- Date 8. Juli 2023
Neben der Arbeit zur Schule – Abendschüler erhalten Abitur
„Es ist nie zu spät, um Schulabschlüsse nachzuholen und damit berufliche Perspektiven zu verbessern“ – so lautet das Motto der Schule für Erwachsene der Peter-Paul-Cahensly-Schule in Limburg. Und diese Chance haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren eine Schülerin und ein Schüler genutzt und die allgemeine Hochschulreife und somit den höchstmöglichen Schulabschluss in Deutschland erhalten.
Anders als die üblichen Schülerinnen und Schüler einer Tagesschule haben die Studierenden an der Schule für Erwachsene in der Form des Abendgymnasiums der Peter-Paul-Cahensly-Schule, eine Institution des zweiten Bildungsweges, meistens eine Ausbildung gemacht und stehen bereits Ihren Mann oder Ihre Frau im täglichen Berufsalltag. „Der Besuch des Abendgymnasiums ist eine besondere Herausforderung, muss sie doch der beruflichen und privaten Situation angepasst werden“, so die Abteilungsleiterin der Schule für Erwachsene und gleichzeitig stellvertretende Schulleiterin der Peter-Paul-Cahensly-Schule, Petra Schneider-Staiger. Fünfmal die Woche besuchten die Absolventen nach der Arbeit die Schule mit voller Konzentration auf die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaft, Geschichte und Politik. Statt abendlicher Freizeit mit Freunden oder Familie verlangte es nach viel Selbstdisziplin und Motivation.
Durch den erlangten Abschluss können die Abiturienten ein Studium oder eine bestimmte Ausbildung beginnen, die vorher nicht möglich war. Ein Abitur, welches auf diesem besonderen Weg erlangt wurde, ist vollwertig anerkannt. Diese Herausforderung haben Vanessa Haupt und Luzean Joaquin Alexey Swarovsky angenommen und gemeistert. In einem Festakt haben beide ihre Abiturzeugnisse durch die Abteilungsleiterin der Schule für Erwachsene, Petra Schneider-Staiger, und durch den Schulleiter, Detlef Winkler, erhalten.
Respekt für Leistungen
In ihrer Ansprache an die Abiturienten sowie ihren Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten, zollte die Abteilungsleiterin Petra Schneider-Staiger höchsten Respekt vor den erbrachten Leistungen, der Selbstdisziplin, dem Engagement und der Bereitschaft, sich neues Wissen anzueignen. So waren die zurückliegenden Jahre, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, von Homeschooling und neuen Lernmethoden gekennzeichnet. Mit dem Abschluss hätten die Absolventen neue Chancen ergriffen, neue Wege einzuschlagen und gleichzeitig neben dem Erlernten gezeigt, welche besonderen Talente in ihnen stecken. „Heute ist ein Tag der Freude und der Erleichterung über die
erreichten Ziele“, so Schneider-Staiger. Es gelte zudem ein Dank zu sagen an die Eltern, Geschwister und Freunde, die die Abiturienten auf dem Weg begleitet haben.
In Zeiten von politischen und wirtschaftlichen Krisen und Umbrüchen sollten nach Ansicht der Leiterin der Schule für Erwachsene die beiden Abiturienten bewusst populistischen Sprücheklopfern entgegentreten und ihre geistige Unabhängigkeit bewahren. „Bezieht klare Position und steht für demokratische Werte ein“, so Schneider-Staiger. Wer Friede, Freiheit und Verantwortung wolle, müsse sich engagieren, um diese Werte zu erhalten und auszubauen. Darüber hinaus wünschte sie der Abiturientin und dem Abiturienten ein erfülltes Leben, Glück, Gesundheit sowie Menschen, die sie tragen und für sie da sind.
Persönlichkeiten entwickelt
„Hätte mir jemand vor einigen Jahren gesagt, dass ich heute hier stehen würde, so
hätte ich ihn ausgelacht“. Mit diesen Worten beginnt die Abiturientin Vanessa Haupt ihre sehr persönliche Rede an die Gäste der feierlichen Zeugnisübergabe. Sie betonte die Möglichkeiten, die ihnen in den letzten dreieinhalb Jahren geboten wurden. „Mir wurde zurückblickend klar, dass Erfolg nicht nur durch gute Noten gemessen wird, sondern auch durch persönliches Wachstum und das gemeinsame Überwinden von Herausforderungen“, so Vanessa Haupt.
„Mit dem Erreichen des Abschlusses ist mehr gemeint, als nur die reinen schulischen Leistungen – vielmehr geht es auch darum, dass Sie Ihre eigene Zukunft selbstbestimmt und in Eigenverantwortung gestalten können“, betont der Leiter der Peter-Paul-Cahensly-Schule, Detlef Winkler. Für den Leiter der Limburger Schule sei es wichtig, dass die Absolventen weiterhin, ganz im Geiste des Namensgebers der Schule und des Sozialreformers Peter-Paul Cahensly, mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung durch das Leben gehen. „Viel wichtiger ist, wie Sie sich als Mensch und Persönlichkeit weiterentwickelt haben. Dies wird sie in Zukunft weitertragen.“ Er empfahl den nun ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Peter-Paul-Cahensly-Schule sich weiterhin Ziele zu setzen und – auch wenn es einmal schwierig werden solle – nicht aufzugeben. „Sie können mit einem gesunden Selbstbewusstsein ihren Weg gehen“, ist Oberstudiendirektor Winkler überzeugt.