Erster Platz – PPC erhält Jugendfriedenspreis des Landkreises
- Posted by PPC-Limburg
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- Date 18. Dezember 2020
Erster Platz – PPC erhält Jugendfriedenspreis des Landkreises
Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg hat den Jugendfriedenspreis 2019/2020 an die Peter-Paul-Cahensly-Schule für die Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz und Krakau verliehen.
Mit dem Jugendfriedenspreis möchte der Landkreis Limburg-Weilburg Projekte von jungen Menschen im Alter bis zu 27 Jahren fördern, die zur Verständigung der Völker beitragen, den Frieden fördern, bestehende Vorbehalte abbauen sowie Projekte, die den Einsatz gegen jede Form des Extremismus zum Inhalt haben. Dieses Ziel verfolgt die Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg seit Jahren mit ihrem Projekt „Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz und Krakau“. Zuletzt mit 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Oberstufenklassen der Limburger Schule.
Nicht nur der reine Besuch der Gedenkstätte Auschwitz, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit Biografien von Limburger Opfern des Nationalsozialismus mit jüdischem Glauben steht im Mittelpunkt des Projektes. Für Sebastian Wendt, Leiter des Projektes an der Peter-Paul-Cahensly-Schule und Politiklehrer, ist es wichtig, einen regionalen Bezug zu diesem Thema herzustellen. Die Jugendlichen sollen auf diese Weise erkennen, dass die jüdischen Bürgerinnen und Bürger in der Limburger Region willkürlich und brutal aus ihren Lebenszusammenhängen herausgerissen wurden. Ergänzt wurden die verschiedenen Veranstaltungen mit Aktionen in der Schule, aber auch im Rathaus der Stadt Limburg sowie der Begleitung der Stolpersteinverlegung in Limburg. Belohnt wurde dieses Wirken mit dem ersten Platz des Jugendfriedenspreises und einem Preisgeld von 800 Euro.
Durch das bereits langjährige Projekt ist inzwischen ein größeres Netzwerk aus verschiedenen Kooperationspartnern entstanden. So etwa mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Limburg e.V. als Träger des Projektes mit ihrer fachkundigen Unterstützung. Ebenso engagieren sich die Stadt Limburg mit ihrem Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der Stadtarchivar der Stadt Limburg, Dr. Christoph Waldecker, und die Evangelische Jugendfreizeitstätte Limburg sowie das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund.
Die hochemotionalen Eindrücke, die die Jugendlichen bei ihren Besuchen und Gesprächen im Konzentrationslager in Auschwitz und dem jüdischen Viertel Kazimierz in Krakau erfahren haben, werden durch den Leiter des Projekts Sebastian Wendt und der Projektbegleiterin Kathrin Rudersdorf pädagogisch begleitet und ausgewertet. So entstanden beeindruckende Arbeiten: eine Fotodokumentation mit Musik oder auch Tagebuchaufzeichnungen aller Teilnehmer.
Der Jugendfriedenspreis wurde im Auftrag des Landrats Michael Köberle durch die Referatsleiterin des Jugendbildungswerkes des Landkreis Limburg-Weilburg, Pia Stöckl, und Dorothee Valentin, Bildungsreferentin im Jugendbildungswerk, verliehen. „Wir würdigen mit der Auszeichnung durch den Landkreis ein herausragendes Projekt mit viel Nachhaltigkeit“, so die Referatsleiterin Stöckl. Für Dorothee Valentin handelt sich bei dem Projekt der Peter-Paul-Cahensly-Schule um eine Methode, die Herzen der Schülerinnen und Schüler bei diesem Thema zu erreichen. „Hier wird der Respekt und die Schärfung des Bewusstseins des menschlichen Miteinanders gefördert“, ist Valentin überzeugt.
Neben den Vertreterinnen des Landkreises und der Projektleitenden, freuten sich auch Schulleiter Detlef Winkler und stellvertretend für alle beteiligten Schülerinnen und Schüler, Luca Bendel, über die Auszeichnung in einer kleinen, aber nicht weniger würdevollen Veranstaltung in der Schule. Projektteilnehmer Bendel hielt dabei eine beeindruckende Rede, bei der er zum einen die Emotionen und die bewegenden Gespräche während der Gedenkstättenfahrt intensiv und einfühlsam beschrieb. Andererseits legte er darauf Wert zu sagen, dass es in Zukunft nie wieder zu solchen Vorfällen wie während des Holocausts kommen darf.
Für die Peter-Paul-Cahensly-Schule, die seit über einem Jahr den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt, sei das Lernen aus der Geschichte ein zentrales Anliegen, so Winkler. „Das Projekt ist nicht nur eine Bereicherung für das Schulleben, sondern vor allem ein wichtiger Beitrag für die Verständigung und das Miteinander in unserer Gesellschaft“, betont der Schulleiter der weiterführenden Schule. Innerhalb der Schülerschaft sei, so Winkler, das Interesse an der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und ihre Bedeutung für die Zukunft sehr groß.
Nicht nur die Peter-Paul-Cahensly-Schule durfte sich über eine Auszeichnung durch den Landkreis Limburg-Weilburg freuen. Den zweiten Platz belegte die Freiherr-vom-Stein-Schule aus Dauborn mit dem Projekt „Jüdische Familienschicksale in Hünfelden“. Die Johann-Christian-Senckenberg-Schule aus Runkel darf sich über den dritten Platz mit dem Projekt „Erforschung jüdischen Lebens in Runkel und Villmar“ freuen. Wie auch bei der Limburger Schule stand bei den weiteren prämierten Schulen der regionale Bezug mit ihren zahlreichen Einzelschicksalen im Mittelpunkt.