Peter-Paul-Cahensly-Schule: 5 Jahre Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
- Posted by PPC-Limburg
- Categories Blog
- Date 20. November 2024
Peter-Paul-Cahensly-Schule: 5 Jahre Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Jubiläumsveranstaltung mit Lesung und Ausstellung von Alea Horst in Anwesenheit des Projektpaten und Bürgermeisters Dr. Marius Hahn
Fünf Jahre ist es jetzt her, dass sich an der PPC 71 % der dort Lernenden und Arbeitenden schriftlich verpflichtet hatten, sich jeder Form von Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Glauben, Hautfarbe oder sexueller Orientierung aktiv entgegenzustellen. Damit hatte die Schülervertretung, die das Projekt angestoßen hatte, es mit Unterstützung der Abteilungsleiterin Inger Kelm und des damaligen Verbindungslehrers Dr. Johannes Zuber geschafft, eine der Voraussetzungen für die Zertifizierung als „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ zu erfüllen. Die PPC erhielt damals als eine der ersten Beruflichen Schulen diese Zertifizierung. Seither begleitet eine Arbeitsgruppe, die für alle Mitglieder der Schulgemeinde offen ist, die Arbeit des Projekts.
Zur Feier dieses Jahrestages konnte der Schulleiter der PPC Detlef Winkler mit dem Bürgermeister Dr. Marius Hahn und der Menschenrechtsaktivistin Alea Horst zwei hochkarätige Gäste in der Aula der PPC begrüßen.
Dr. Hahn, der sich vor fünf Jahren als Projektpate zur Verfügung gestellt hatte, ließ es sich deshalb auch zum Jubiläum nicht nehmen, persönlich zur Feierstunde zu erscheinen und Worte an die versammelten Gäste zu richten: „Ich bin froh, dass wir in unserer Region eine Schule mit Haltung gegen Rassismus und mit Courage haben, die mit leuchtendem Beispiel vorangeht“, machte der Limburger Bürgermeister seine Position deutlich und stärkte damit der Schule den Rücken.
Kelm nahm diese Unterstützung dankbar auf und verwies darauf, dass Rassismus und menschenverachtendes Verhalten gegenüber Migranten und Geflüchteten dabei sei, sich vor dem Hintergrund rechtsextremer Wahlerfolge seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft zu bahnen, indem Menschen, die unseren Schutz suchten, an den Grenzen abgewiesen würden und das Asylrecht eingeschränkt werden solle: „Die Hoffnung, durch eine derartige Politik Stimmen von den extremen Rändern zurückzugewinnen, ist [….] ein Trugschluss auf Kosten der Menschlichkeit!“
Dass es im Zusammenhang mit Flucht und Migration mit der Menschlichkeit schlecht bestellt ist, hätte wohl kaum jemand besser darlegen können als Alea Horst. Sie hatte 2015 ihre bisherige berufliche Tätigkeit als Hochzeitsfotografin zunächst beendet, um als Nothelferin ehrenamtlich in verschiedenen Flüchtlingslagern in aller Welt tätig zu werden. Dabei hatte sie auch immer ihre Kamera dabei und dokumentierte in einer unaufgeregten, aber sehr empathischen Art und Weise das, was sie in den Lagern bei ihrer Tätigkeit mit den dort lebenden Kindern von diesen erfahren hat. Die Erzählungen der Kinder bündelte sie in dem Buch Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder und gab damit „Kindern in Not, die unter dramatischen Bedingungen in Flüchtlingscamps leben, ein Gesicht“, wie Schulleiter Winkler sehr treffend bemerkte.
Während des Vortrags von Alea Horst hätte man in der mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern vollbesetzten Aula der PPC eine Stecknadel fallen hören können. Es gelang ihr, den Anwesenden ein Gefühl davon zu vermitteln, was es bedeutet, nach einer riskanten Flucht aus Kriegs- oder Krisengebieten, statt den erhofften Schutz zu erhalten, unter menschenunwürdigen Bedingungen kaserniert zu werden.
Tuana Sancak, Mitglied der Schülervertretung, brachte es nach der Lesung auf den Punkt, indem sie sagte: „Das müssen alle erfahren. So eine Veranstaltung müsste für die gesamte Schule angeboten werden.“