
Holocaust-Gedenktag – PPC-Schüler pflegen Erinnerungskultur
Mit Bildern, Texten und Gesprächen haben die Schülerinnen und Schüler der Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz von 75 Jahren gedacht.
Auschwitz ist zum Synonym für millionenfachen Mord geworden, für Folter und Menschenversuche, für eine bis ins letzte geplante Vernichtungsmaschinerie – für Unmenschlichkeit schlechthin. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit, die im evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vorfand. In den Magazinen fanden die Befreier 843.000 Herrenanzüge, 837.000 Damenmäntel und –kleider, 44.000 Paar Schuhe und 7,7 Tonnen menschlichen Haar. Anlässlich des offiziellen Gedenktages der Vereinten Nationen für die Opfer des Holocausts fertigten Schülerinnen und Schüler der Peter-Paul-Cahensly-Schule aus Limburg eine Präsentation in der Eingangshalle der Schule auf Stellwänden an, die sich mit verschiedenen Aspekten dieses schrecklichen Ereignisses befassten. Gedenken mit regionalen Bezügen Neben allgemeinen und zeitgeschichtlichen Informationen stellten die Jugendlichen auch das Schicksal jüdischer Opfer des verbrecherischen Systems des Nationalsozialismus dar. Hierzu erforschten die Schülerinnen und Schüler Stolpersteine zum Gedenken vom Nationalsozialismus verfolgten Menschen aus Limburg und Bad Camberg. Diese, in Modellen nachempfundenen Stolpersteine, wurden dann in einer Ausstellung mit Kommentaren zum Leben der Menschen präsentiert. Weiterhin befassten die Jugendlichen sich mit dem Schicksal von Jüdinnen und Juden in Runkel. Sie griffen auf Zeitungsanzeigen, Bilder und andere öffentlich zugängliche Medien zurück, die das Thema mit wertvollen Hintergründen schilderten. Exemplarisch wurden unter anderem die Boykotte gegenüber Geschäften unter jüdischem Besitz thematisiert. „Nein zu Diskriminierung“ Neben den allgemein geschichtlichen Hintergründen wurde es für die jungen Menschen bei der Betrachtung der Lebensgeschichte mit der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano emotional. Die 95-jährige tritt bis zu einhundertmal jährlich in ganz Deutschland auf und erzählt von ihrem Aufenthalt im Konzentrationslager Auschwitz, den sie nur deshalb überlebte, weil sie dort im Mädchenorchester spielte, welches zur „Begrüßung“ der in Auschwitz-Birkenau eintreffenden Transporte aufspielte, um die Menschen in dem Irrglauben zu versetzen, dass alles nicht so schlimm sei. Die meisten der dort eintreffenden Menschen wurden nach der so genannten Selektion an der Rampe direkt in den Gaskammern umgebracht. Zusammen mit der Repper band „Microphonemaffia“ vermittelt Bejarano bei ihren Auftritten die Botschaft: „Bei dem Rechtsruck, den wir zurzeit in unserer Gesellschaft erleben, müssen wir noch mehr darauf achten, dass die Verfolgung und Diskriminierung von Minderheiten unmöglich bleibt.“ Viele interessierte Schülerinnen und Schüler aus den verschiedenen Jahrgangsstufen der Peter-Paul-Cahensly-Schule schauten sich die Präsentation sehr interessiert an und hörten den Ausführungen der Jugendlichen zu, die den Gedenktag unter der Leitung der Lehrer Sebastian Wendt und Petra Betz gestalteten. Anschließend konnten die Jugendlichen auf den Ausstellungswänden das schreckliche Leben der Verfolgten tiefergehend erforschen. Für die Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die den Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz an der Peter-Paul-Cahensly-Schule gestaltete, ist dies gleichzeitig eine Vorbereitung für eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau. Unterstützt wird die Studienfahrt durch die Trägerschaft der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Limburg. Finanzielle Fördermittel erhält die Limburger Schule aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes.
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