PPC-Schule setzt mit dem Titel als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ein Zeichen
- Posted by PPC-Limburg
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- Date 12. Dezember 2019
Schulleiter Detlef Winkler bedankte sich in seiner Rede zur Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bei allen, die mit ihrem Engagement und ihrer Unterschrift diese Auszeichnung möglich gemacht haben. Die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, einer Behinderung, der Schulart, der Nationalität und was auch immer werde abgelehnt. Vielfalt sei wichtig für eine offene, demokratische Gesellschaft.
„Wir leben diese Haltung, wir leben diese Werte“, betonte Winkler. Es gehe darum, dass gegenseitige Wertschätzung und Achtung, Akzeptanz und Toleranz, ein respektvoller Umgang die Grundlage unseres schulischen Miteinanders sind, um eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Freundlichkeit und Höflichkeit, offen und neugierig sein für Neues sollten selbstverständlich sein. An der Peter-Paul-Cahensly-Schule werden diese Werte auch eingefordert, betonte der Schulleiter: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
„Wir sagen Nein zu Rassismus“
Um eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden, müssen sich 70 Prozent der Schülerschaft, des gesamten pädagogischen Personals sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und Haustechnik per Unterschrift zu einer Selbstverpflichtung bekennen, sich mit nachhaltigen Projekten gegen Diskriminierung und insbesondere gegen Rassismus zu engagieren. An der Peter-Paul-Cahensly-Schule sind somit über 1.100 Bekenntnisse zu einem Nein zu Rassismus und einem Ja für Courage zusammengekommen. „Dieses Versprechen der Unterzeichner sehe ich in einer Zeit von Populisten, von Hass und Hetze, von Anschlägen gegen Menschen anderer Religionen oder Herkunft als ein sehr wichtiges Statement für unsere Schule an“, so Schulleiter Winkler. „Die PPC ist eine Schule, die sich durch eine große Vielfalt auszeichnet. Wir haben hier zurzeit Schülerinnen und Schüler aus 43 Nationen, die unser aller Zusammenleben bereichern. An unserer Schule haben Diskriminierung und Rassismus keinen Platz!“
Das Projekt solle allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Ziel des Projektes sei es, den Alltag an Schulen so zu verändern, dass dieser von einem Umfeld der gegenseitigen Achtung
und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist, gepaart mit der gemeinsamen Suche nach verbindenden Werten. Dabei orientieren sich die Werte an der Grundrechte-Charta der Europäischen Union. Mit dem Schüleraustausch nach Polen, der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau, der AG „Down Syndrom“, den internationalen e-twinning-Projekten und verschiedenen „Grenzenlos“-Projekten ist die PPC-Schule schon jetzt in diesem Sinne aktiv und wird das weiter ausbauen.
Seit über einem Jahr hat die Schülervertretung unter der Koordination des Verbindungslehrers, Dr. Johannes Zuber, und der Abteilungsleiterin für die Berufsfachschulen, Inger Kelm, dieses Projekt bis zur Verleihung des Titels durch Arbeitsgemeinschaften vorangetrieben.
„Limburg braucht Mutmacher, keine Wutmacher“
Pate des Projekts ist der Bürgermeister der Kreisstadt Limburg, Dr. Marius Hahn. „Es ist mir eine große Ehre, dieses Projekt begleiten zu dürfen. Die Auszeichnung ist Ausdruck dafür, dass ihr euch engagiert. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich. Unsere Gesellschaft lebt aber genau von solchem Engagement, davon, dass wir uns einbringen und kümmern“, so Dr. Hahn. Es sei richtig und wichtig, Erscheinungsformen von Rassismus entgegenzutreten und sich bei Konflikten einzumischen, betonte der Limburger Rathaus-Chef. Dazu gehöre Mut: „Limburg braucht Mutmacher, keine Wutmacher“.
In seiner Ansprache berichtete Bürgermeister Dr. Hahn, dass die letzten drei Wochen für die Kreisstadt Limburg, seine Bürgerinnen und Bürger sowie alle Menschen in der Region nicht einfach waren. Er verwies damit auf das Lkw-Attentat und auf die bestialische Ermordung einer Frau in Limburg. „Die Erfahrungen, die ich in den sozialen Netzwerken in den letzten Tagen zu diesen katastrophalen Ereignissen gemacht habe, waren schlimm.“, so Dr. Hahn. „Unsere Werte sollten nicht nur im Grundgesetz stehen, sondern auch in der Praxis gelebt werden.“ Der Limburger Bürgermeister betonte auch, dass die Prinzipien unseres Rechtsstaates nicht verhandelbar seien. Dass diese positiven Werte in der Peter-Paul-Cahensly-Schule nicht nur reine Lippenbekenntnisse seien, sondern im täglichen Miteinander Achtung finden, habe er bei seinen Besuchen in der PPC-Schule schon lange feststellen können.
Übergeben wurde der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ durch Herrn Yanni Fischer, verantwortlich für das Netzwerk Courage-Schulen in Hessen und Landeskoordinator für das Projekt im Auftrag des Hessischen Kultusministeriums. Träger für das gesamte Projekt ist die Bildungsstätte Anne-Frank in Frankfurt am Main. „Ihr seid jetzt im Club der Schulen ohne Rassismus in Deutschland“, beglückwünschte Fischer die Schülerinnen und Schüler für das Erreichte, wies aber auch auf die damit einhergehenden Verpflichtungen für die Zukunft hin.
„Dass wir heute den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen bekommen, das freut uns sehr, das bedeutet für uns aber vor allem Verpflichtung und Auftrag für unsere Arbeit, für das Zusammenleben in unserer Schule – in der Gegenwart und in der Zukunft,“ bekräftigte Schulleiter Winkler.
Die Veranstaltung wurde von der PPC-Schulband eindrucksvoll musikalisch begleitet. Anna Fasel und Rosa Beck von der Schülervertretung übernahmen souverän die Moderation der Feier.