
Theater „RequiSiT“ sensibilisiert für das Thema Sucht
- Posted by PPC-Limburg
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- Date 3. Februar 2025
Link zum beitrag: Theater „RequiSiT“ sensibilisiert für das Thema Sucht
Was auf der Bühne zunächst unterhaltsam wirkt, hat einen ernsten Hintergrund: Das Improvisationstheater „RequiSiT“ regt die Schülerinnen und Schüler der Peter-Paul-Cahensly-Schule in Limburg ohne erhobenen Zeigefinger dazu an, über Sucht und den Konsum legaler und illegaler Drogen nachzudenken.
Eine etwas andere Art der Suchtprävention erlebten die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen und des Beruflichen Gymnasiums. Das Improvisationstheater „RequiSiT“ aus Hattersheim war für eine Vorstellung zu Gast – doch diese stand nicht für sich allein. Im Anschluss fanden Gesprächsrunden mit den Akteuren rund um das Thema Sucht und Abhängigkeit statt.
„Erst Spaß gehabt, dann nachgedacht“ lautete der Titel der Veranstaltung an der Limburger Schule. „Diese Veranstaltung zur Suchtprävention ist ein Angebot zur Stärkung der Persönlichkeit der Jugendlichen als Grundlage für ihre persönliche, schulische und berufliche Entwicklung“, erklärte Lehrerin Anke Heydemann, die an der Peter-Paul-Cahensly-Schule für den Bereich Suchtprävention zuständig ist.
Das Besondere an der Veranstaltung: Alle Schauspieler sind ehemalige Suchtmittelabhängige, die seit Jahren clean leben und speziell für diese Form der Präventionsarbeit qualifiziert sind.
Das Konzept der Präventionsveranstaltung basiert auf einer Improvisationstheater-Show, in der Themen aus dem Publikum spontan auf der Bühne inszeniert werden. Die anschließenden Gesprächsrunden zum Thema Sucht finden in einem geschützten Rahmen ohne Lehrkräfte statt. Dabei berichten die Darsteller authentisch von ihren eigenen Erfahrungen mit Sucht und Abhängigkeit – ergänzt durch fundiertes Fachwissen. Sie informierten die Jugendlichen anschaulich über ihre persönlichen Schicksale und darüber, wie die Sucht ihr Leben verändert hat. Parallel dazu gibt es eine Lehrergesprächsrunde. Die „RequiSiT“-Geschäftsführerin Nora Staeger gibt den Lehrkräften Tipps, wie sie auf Jugendliche zugehen können, bei denen sie Schwierigkeiten bemerken. „Es geht darum, Schülern nicht mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen, sondern sie zu ermutigen, selbstbestimmt zu leben“, erklärt die Diplom- und Theaterpädagogin. Den Lehrkräften verdeutlichte sie ihre Rolle in der Suchtprävention: „Sie sind Ansprechpartner, aber keine Therapeuten.“ Oft reiche schon ein einfaches Lächeln oder eine Anerkennung für Geleistetes, um in Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern zu treten. „Ziel des Tages ist es, über sich selbst nachzudenken“, so Staeger.
Suchtprävention ohne Moralpredigt
Die Aufführung des Ensembles hat auf den ersten Blick wenig mit Suchtprävention zu tun. Im ersten Teil wurden Alltagssituationen mit entsprechenden Dialogen dargestellt, in die die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schule aktiv eingebunden wurden. Sie bestimmten beispielsweise, in welcher Situation die Akteure auftreten sollten – sei es bei der Vorbereitung einer Hochzeit oder beim Aufräumen eines Zimmers. Zudem wählten sie Charaktereigenschaften und Emotionen aus, von Trauer und Wut bis hin zu Stolz und Liebe. In der Umsetzung zeigte sich, wie schnell ein Stimmungswechsel eintreten kann und wie sich Beziehungen zwischen den anfänglich harmonisch Zusammenarbeitenden verändern können.
Mit diesem Angebot möchte das sozial engagierte Improvisationstheater „RequiSiT“ Jugendliche für das Thema Sucht sensibilisieren und ihnen ein besseres Verständnis darüber vermitteln, was Sucht bedeutet und wie sie entsteht. So können die Jugendlichen ihren eigenen Konsum überdenken und die Risiken von Suchtmitteln besser einschätzen. Zudem erhielten sie Informationen über Hilfsangebote und Tipps zum eigenen Verhalten als Schutz vor Abhängigkeit. Darüber hinaus bietet der hessische Verein auch Tagesworkshops, Projektwochen und Elterngespräche an.
Die Veranstaltung an der Peter-Paul-Cahensly-Schule wurde vollständig durch die katholische Pfarrei Heilige Katharina Kaspar Limburger Land finanziert.
Die Veranstaltung ist in das Beratungs- und Unterstützungskonzept der Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg eingebunden. Neben Angeboten zur Suchtprävention stehen den Jugendlichen Ansprechpartner in den Bereichen Lernberatung, Schulseelsorge und Schulsozialarbeit zur Verfügung.
Die Angebote zur Suchtprävention für Jugendliche und Ansprechpartner in den Bereichen Lernberatung, Schulseelsorge und der Schulsozialarbeit finden Sie auf der Homepage der Schule unter
https://www.ppc-schule.com/ppc-info/beratung-und-unterstuetzung/ .
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