Vom Blech zur Dose – Digitalisierung erleichtert Produktionsabläufe

Die Schülerinnen und Schüler der 12 BG b (Leistungskurs Wirtschaft) haben bereits einiges über Fertigungsverfahren und -techniken im Unterricht erfahren. Aber nur theoretisch. Just-in-time, Lean Management, Supply Chain Management und Industrie 4.0 lassen sich aber viel besser anhand der Praxis erleben. Von daher war der Leistungskurs dankbar, die Produktionsanlagen der Blechwarenfabrik Limburg GmbH kennenzulernen.

Begrüßt wurden die Schülerinnen und Schüler der Peter-Paul-Cahensly-Schule von Laura Edel, unter anderem verantwortlich für das Personalwesen in der Blechwarenfabrik Limburg GmbH. Nach einer historischen Einführung über die Entwicklung der Blechwarenfabrik Limburg GmbH, ihrem Produktsortiment und Ausbildungsangebot, konnten über eine Galerie die Produktionsprozesse unter anderem von Dosen, Eimern und Kanister besichtigt werden.

„Die Verlagerung der kompletten Produktion und Verwaltung stellte für die Blechwarenfabrik Limburg GmbH die größte Veränderung in ihrer Unternehmensgeschichte dar“, so Laura Edel. Denn das neue Werk befinde sich nun außerhalb der Stadt an der B49. Der alte Standort in der Nähe des Limburger Bahnhofes sei zu klein geworden. Nur so sei es möglich, auf standardisierte Produktionsverfahren mit einem hohen Automatisierungsgrad zu setzen. Die Digitalisierung beschreibe dabei die Umwandlung von analogen Daten, Inhalten und Prozessen in digitale Daten. Maschinen und Anlagen in der Blechwarenfabrik seien so ausgelegt, dass sie jederzeit digitale Informationen vorhalten, die Aufschluss über ihren Zustand bereithalten. So würden die einzelnen Maschinen in Reihe geschaltet und mehrere Produktionsschritte erfolgten nacheinander ohne manuelle Zwischenlagerung.

Nicht nur der Kosteneinsparung wegen, sondern auch zur Schonung der Umwelt, verfolge die Blechwarenfabrik Ressourceneinsparungen. Für die Produktion benötige man bei der Blechwarenfabrik viel Gas. Das Besondere daran sei, dass die Produktion gleichzeitig Energie für das gesamte Unternehmen liefere, was durch eine optimale Nutzung der Abwärme gelänge. Dazu nutze man die nach der Trocknung der lackierten Dosen warme Luft als auch die Abwärme der Abgase der Flammen. So könnten die Produktionsstätte und die Verwaltung warmgehalten werden.

Von der Anlieferung von Blechtafeln, über das Zusammenschweißen der Bleche und verschließen der Dosen, bis hin zum Abtransport der fertig palettierten Kanister mittels Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) wurden von Frau Edel die Arbeitsschritte der Schülergruppe genauestens erläutert. Insbesondere stellte Frau Edel mit Begeisterung und Kompetenz dar, wie die Vielzahl von Daten im ganzen Unternehmen mittels dem so genannten Business-Intelligence-System transparent dargestellt werden. Daraus könnten dann Berichte, Dashboards und Datenvisualisierungen erstellt werden.

Die Blechwarenfabrik Limburg GmbH ist einer der führenden Verpackungshersteller für chemisch-technische Produkte und das mit einer 150-jährigen Tradition. Mit mehr als 400 Mitarbeitern ist die Blechwarenfabrik Limburg einer der größten industriellen Arbeitgeber im Umkreis.